von Timo Gilke

Bernd Albers (74) aus Wattenscheid ist großer Beatles-Fan.

Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

 

Wattenscheid/Liverpool.  Ex-Beatle Ringo Starr wird 80 am 7. Juli: Sir Richard Starkey, das rhythmische Herz der Pop- und Rockmusik, hat auch Anhänger in Wattenscheid.

Seit fast 60 Jahren schreibt er Musikgeschichte als Taktgeber eines Liverpooler Quartetts und auf Solopfaden. Wie sehr „The Beatles“ noch immer faszinieren, zeigt das Beispiel Bernd Albers (74): Der Ur-Wattenscheider und ehemalige Musiklehrer feiert mit – und rückt den legendären „Fab Four“-Drummer Ringo Starr ins Scheinwerferlicht.

Musikwelt revolutioniert

John, Paul, George und Ringo. Vier Namen, die alles sagen. Von der ersten Single „Love Me Do“ (1962) bis zur Auflösung der Band vergingen acht Jahre, in denen die Beatles die Musikwelt überrollten und revolutionierten. Hysterie bei Konzerten, Inspiration für Generationen an Künstlern, Harmonien und Melodien, deren Nachfahren noch heute in „Neuerscheinungen“ durchklingen. „Ohne die Beatles wären wir heute nicht hier“, sagten so ziemlich alle Musiker, die nach ihnen den Durchbruch in der Musikwelt geschafft und sich den Durchblick gewahrt hatten.

Ein spezieller Drum-Stil

Rhythmisch geleitet wurde das Phänomen aus Liverpool von einem Linkshänder, der an einem Schlagzeug für Rechtshänder sitzt und aus dieser Not eine Tugend machte. Ringos Drumfills (Trommelwirbel) seien nicht ausgetüftelt oder von langer Hand geplant – sie entstehen aus Gefühlen, sagt er selbst. Bernd Albers: „Ringo trat wesentlich weniger in den Vordergrund, war dennoch ein wichtiges Bindeglied der Fab Four. Durch sein Schlagzeugspiel gab er Rhythmus, Takt und Lautstärke an. Hinzu kam sein humorvolles Agieren bei seinen doch seltenen Songs.“

Das gelbe U-Boot

„Yellow Submarine“ und „With a Little Help from My Friends” gehören zu den populärsten Beatles-Stücken, auf denen Ringos überschaubar-einprägsamer Stimmumfang den Hauptgesang übernimmt. Genauso legendär sein lautstarker Einwurf am Ende von „Helter Skelter“: „Ich hab‘ Blasen an meinen Fingern!“

Auftritt in Farbe gefilmt

Bernd Albers sprang auf die „Beatlemania“ auf, nachdem er das Quartett zusammen mit seinem Bruder 1966 in Essen live gesehen und in Farbe gefilmt hatte: „Der Geburtstag von Ringo Starr ist mir bei der Durchsicht meiner vielen Beatles-Unterlagen aufgefallen. Kurz vor meinem Ruhestand 2010 hatte ich noch eine Ausstellung mit meinen Schülern in der Hauptschule Eiberg in Essen zusammengestellt.“ Damals zu Ringos 70. Geburtstag: „So habe ich mich als Lehrer verabschiedet. Der Schulleiter hatte in den Abschlussklassen eine Englisch-Arbeit über die Geschichte der Beatles schreiben lassen. Für alle Schüler wurde ein Quiz über die Beatles, speziell über Ringo, erstellt.“

Bernd Albers und seine Schulband. 

Foto: Repro: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Den fünften Beatle getroffen

Albers weiter: „In den Pausen spielten die Schüler Lieder der Fab Four.“ Klar, dass auch „Yellow Submarine“ dabei war. „Das Lied erschien 1966 auf ,Revolver‘, dessen Cover von Klaus Voormann – dem ,fünften Beatle‘ – gestaltet wurde. Voormann traf ich 2012 in der St. Nikolaus-Kirche in Westenfeld. Dort stellte er eine Auswahl an Illustrationen, Kunstdrucken, Grafiken und Radierungen aus.“

50 Songs eingeübt

Als es hieß, soweit es geht zuhause zu bleiben, hat Albers das beste aus der Situation gemacht: „Mir ist in der Corona-Zeit daheim aufgefallen, wie häufig die Beatles noch immer im Radio laufen.“ Also suchte der Wattenscheider seine Songbücher heraus und übte „circa 50 Songs ein“. Und auch in Gesellschaft soll die zeitlose Beat-, Pop- und Rockmusik der Fab Four bald wieder klingen: „Für den 7. Oktober habe ich Karten, um den Sound der für mich besten Beatles-Coverband der Welt, den Analogues, in Essen zu erleben.“